Schonungslos und offen werden Sätze hingeworfen, die dann lange nachklingen.
"Liebe erfordert eine Nacktheit, eine gewisse Formbarkeit, und die Aussicht, von jemandem umgemodelt oder einfach weggewischt zu werden, sagt mir nicht zu."
Die LeserInnen werden in eine Handlung geschubst und erleben hautnah, wie zwei dreizehnjährige Mädchen sich immer wieder den eigenen Tod ausmalen, bis eine von ihnen tatsächlich stirbt. Gerade wenn man ein Gefühl für die Situation entwickelt, beginnt die nächste Handlung. Abrupt, aber geschickt inszeniert.
"Sie ist gerade dreizehn geworden, ausgehöhlt und neu gefüllt mit Gift und Staubwolkenträumen."
Ein Mann versteht nicht, dass seine krebskranke Frau nicht mehr kämpfen mag. Trost sucht er in einer Bar bei der Thekenfrau. Was völlig banal klingt, ist so traurig und spürbar beschrieben, dass man mit Fred den Schmerz und die Leere teilt.
Sehr starke Geschichten, wenn man bereit ist, sich damit auseinanderzusetzen und keine leichte Kost erwartet. Die letzten beiden Geschichten waren mir aber zu abwegig und wirkten konstruiert.
Von mir gibt es 4,5 von 5 Punkten