Mittwoch, 7. Oktober 2020

Der kleine Buchsalon am anderen Ende der Welt von Frida Skybäck



Erscheinungsdatum: 14.09.2020 
Verlag:
Insel Verlag    
ISBN: 9783458681069    
Flexibler Einband:
471 Seiten     Leseprobe     Meine Bewertung: 3,5 von 5 Punkten 
Patricia hat alle Hoffnung aufgegeben, jemals wieder etwas von ihrer verschwundenen Schwester zu hören. Doch eines Tages erhält Sie einen Brief aus Schweden, in dem nur die Kette der Schwester liegt. Spontan reist Patricia nach Schweden und versucht, an dem letzten bekannten Ort ein Lebenszeichen zu finden.
Handlungsort ist ein kleiner verträumter Küstenort in Schweden. Leider nur fiktiv, denn die Beschreibung macht Lust, selbst einmal durch den Ort zu schlendern und einen Blick in Monas kleine Pension zu werfen und in ihren Büchern zu schmökern. 
 
Hier spielt auch der Großteil des einen Handlungsstrangs. Patricia steigt hier als Gast ab, Freundin Doris ist Stammgast und natürlich die lebensfrohe, aber völlig überforderte Mona, deren Lebensinhalt die Pension mit ihren Gästen ist. 
Der zweite Handlungsstrang begleitet 1987 Madeleine, Patricias Schwester, die in einer Freikirche als Adeptin aufgenommen wurde. Madeleines anfängliche Begeisterung bekommt erste Risse, als ihre Fragen nach einer ehemaligen Praktikantin ausfluchtartig umgangen werden. 
 
Man ahnt schnell, dass hinter der frommen Fassade ein Geheimnis verborgen liegt. Frauen stehen hier im Mittelpunkt. Ihre Geschichten und Charaktere werden detailliert herausgearbeitet. Sympathiepunkte konnte aber bei mir nur Mona sammeln. Alle anderen wirkten doch gekünstelt und eher oberflächlich beschrieben. Besonders die Jugendfreundin, die als alternde Hollywood-Diva in ihren Heimatort zurückkehrt, habe ich mehr als störend als handlungsergänzend empfunden. 
 
Das Ende überrascht mit einem nicht vorhersehbaren Plot, allerdings überzogen und dramatisch in Szene gesetzt. Man bekommt das Gefühl, dass der Roman unbedingt mit einem HappyEnd abschließen muss. Glaubwürdig war die schnelle Wandlung der Personen für mich nicht. 
 
Dennoch gebe ich dem Roman 3,5 Punkte, da er sich gut lesen lässt und als Urlaubsbegleiter sicher seine Dienste tut.

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