"Wir wollen Frieden haben. Wir wollen wieder zurück in unser normales Leben finden. Wir wollen nicht mehr an das schreckliche Unglück denken müssen. Wir wollen, dass unsere Kinder wieder gut schlafen können."
Dienstag, 25. April 2023
Die spürst du nicht von Daniel Glattauer
Samstag, 22. April 2023
Die schlafenden Geister des Lake Superior von Ben Aaronovitch
Samstag, 8. April 2023
Die Schuld, die uns verfolgt von Alexander Oetker und Thi Linh Nguyen
Montag, 3. April 2023
Der glückliche Horizont von Susanne Wiborg
Dazu kommen Schriftsteller, Dichter und Denker verschiedener Epochen und mancher ins Verborgene geratene Schatz wird neu erweckt.
"... Das Gebirge machte böse Miene. Das Gebirge wollte seine Ruh. Und mit einer mittleren Lawine deckte es die blöde Bande zu. ....."
So konzentriert und wundervoll zusammengestellt habe ich selten thematisch gebündelte Auszüge aus Klassikern vorgefunden. Ob Johann Wolfgang von Goethe, die Gebrüder Grimm, Otto von Bismarck, William Shakespeare, Annette von Droste-Hülshoff, Jemima Morell, Thomas Mann oder Heinrich Heine und viele viele mehr kommen hier zu Wort und teilen ihre Begeisterung oder ihre Abneigung über bestimmte Landschaften.
Durch die Begeisterung Einzelner wurden manche Landschaften erst entdeckt und touristisch erschlossen. Besonders die Heidelandschaft galt früher eher als Steppe denn als sehenswürdiges Naturschauspiel.
"... Die Heide kam in Mode. Es regnete Menschen, es hagelte Volk. Sie kamen, wenn die Heide blühte, in hellen Haufen angezogen, zu Fuß, zu Rad und zu Wagen, rissen das blühende Heidekraut ab, fragten den Schnuckenschäfer dumm und albern ....."
Natürlich darf hier Hermann Löns nicht fehlen. Sein Name ist unverrückbar mit der Heide-Landschaft verbunden. Die Hintergrundinformationen über diesen eigenwilligen Lebemann, der gar nicht so ländlich gelebt hat, sind besonders interessant.
In jedem Landschafts-Abschnitt habe ich ein Stück meiner eigenen Naturverbundenheit entdeckt. Ich stimmte Goethe zu, wenn er über die Berge sprach oder teilte Arno Surminskis Leidenschaft für das Moor, welches eine besondere Anziehungskraft besitzt.
Aber so sehr ich die Berge liebe und dem Rauschen der Wellen zuhöre, bin ich den Wäldern am meisten zugetan. Hier kann ich Kraft tanken und abschalten. Genau das habe ich in diesem Kapitel gefunden.
"Unter den großen Bäumen kann man endlich durchatmen. Aber selbst dann bleibt diese Umgebung akustisch unberechenbar. Durch die große Stille rundum rückt tagsüber kaum Wahrgenommenes in nie genau abschätzbare Nähe: ein Eulenruf, ein leises Tippeln, Huschen und Nagen, in einer Böe knackende Bäume und raschelnde Blätter."
Für mich ist dieses Buch eine unerwartete Entdeckung voller Poesie, die Lust darauf macht, mit offenen Augen und mit allen Sinnen durch die vielseitigen Landschaften zu gehen.
Sonntag, 2. April 2023
Vielleicht Esther von Katja Petrowskaja
Die Ich-Erzählerin sucht Spuren in der Vergangenheit, um der Geschichte ihrer Urgroßmutter näher zu kommen, die 1941 allein in Kiew zurückblieb. Hieß sie Esther? Sie weiß es nicht. Die Erzählerin startet in Berlin, kommt nach Polen und nach Wien, die Ukraine und Moskau. Begegnungen mit Verwandten, Fremden, in Museen und Gedenkstätten reihen sich aneinander und bilden doch keinen roten Faden, dem man folgen könnte.
Dieses Hörbuch macht betroffen und zeigt, wie verletzt und undurchsichtig Familienschicksale sein können. Ich habe zwei Anläufe unternommen, das Hörbuch zu verstehen und mich hineinzufühlen. Bei diesem Thema hätte ich lieber den Roman zur Hand gehabt, um zurückblättern zu können, Notizen zu machen oder Namen und Begriffe besser erfassen zu können. Die Kombination aus Hörbuch und Roman wäre sogar die beste Wahl.