Donnerstag, 15. Oktober 2020

Heidehexen von Klaas Kroon

    Erscheinungsdatum: 23.07.2020     Verlag: emons    
    ISBN:
9783740807993     Flexibler Einband: 288 Seiten        Leseprobe     Meine Bewertung: 3,5 von 5 Punkten 
Eine Mordserie erschüttert die Lüneburger Beschaulichkeit. Kommissarin Gläser ermittelt in Finanz- und Filmbranche und findet doch nicht das eine Puzzleteil, was alle anderen miteinander verbindet. Warum mussten zwei völlig unterschiedliche Männer auf grausame Weise sterben und wurden mit einem Zeichen gekennzeichnet?

 

Klaas Kroon schreibt flott, locker und sehr umgangssprachlich.

"Na, Frau Gläser, wir wollen doch jetzt zusammen einen Irren einfangen hier, oder?"

Das Zusammenspiel von sehr unterschiedlichen Charakteren ist interessant zu verfolgen. Kommissarin Gläser wird sehr menschlich, mit Ecken und Kanten beschrieben. Als 38-Jährige lebt sie in einer Studenten-WG, um sich nicht binden zu müssen. Das beschriebene tête-à-tête mit dem Pathologen passt gut zu dieser Rolle. 

Leiter des Kommissariats Stephan Weide muss in einer Nebenhandlung gegen ganz andere Dämonen kämpfen. Er leidet unter Gedächtnisstörungen, die ihm bei einem zurückliegenden Fall schwer belastet haben. Jetzt holt ihn seine Vergangenheit ein und die aktuellen Fälle sind eher einen Nebenschauplatz für ihn. 

Besonders gelungen ist die Beschreibung der Kollegin Irina aus dem LKA Hannover. Mit ihrer unkonventionellen, erfrischenden Art mischt sie als Profilerin die Ermittlungen auf. 

 Auch wenn ich mir mehr Lokalkolorit erhofft hatte - das Cover ist so wunderschön Heide-idyllisch - fesselt dieser Krimi mit einem stetig steigenden Spannungsbogen. Man kommt einfach nicht dahinter, warum so unterschiedliche Männer sterben mussten. Geschickt werden Spuren ausgelegt, die am Ende im Sand verlaufen. 

Wer sich mit Hexen auskennt, weiß, dass es bei ihnen nicht zartbesaitet zugeht. Leser, die gern auf brutale Details verzichten können, sollten besser die Finger vom Krimi lassen

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