Mittwoch, 30. November 2022
Italien! Das Goldene von GU
Sonntag, 20. November 2022
Vilma zählt die Liebe rückwärts von Gudrun Skretting
"Ein Mikromort ist eine Maßeinheit für das Risiko und bezeichnet eine Wahrscheinlichkeit von 0,000001 (eins zu einer Million) zu sterben. Die Risikobehaftetheit von Tätigkeiten oder Umständen kann in Mikromort angegeben werden."
Obwohl sie die Musik so liebt, macht ihre Tätigkeit als Musiklehrerin sie nicht wirklich glücklich. Als eines Tages ein Bündel Briefe von ihrem verstorbenen Vater zu ihr findet und der Klavierschüler Andre ausnahmsweise an ihrem Klavier übt, ändert sich für Vilma schlagartig das Leben.
Plötzlich ist das Leben nicht mehr grau, sondern bunt und lebendig. Jeder Tag hält eine neue Überraschung für Vilma bereit. Die Briefe ihres verstorbenen Vaters liest sie wie einen Adventskalender. Jeden Tag ein neuer Brief - der wundervoll vom Sprecher intoniert wird - und eine weitere Erkenntnis. Nach und nach erfährt Vilma mehr über ihre Vergangenheit, wie sich ihre Eltern kennengelernt haben und warum es kein Familienleben geben konnte.
Und langsam ganz langsam schleicht sich die Liebe ins Vilmas Leben. Es dauert eine Weile, bis sie ihre Gefühle richtig deuten kann, dann gibt es aber kein Halten mehr für die junge Frau. Sie genießt das Leben und entdeckt die Kraft der Musik und die Intensität der Liebe.
Herrlich schräge, aber sympathische Charaktere untermalen die Geschichte. Robert der Pathologe, leidet unter Koprolalie und in den erdenklich unpassendsten Situationen rutscht ihm ein heftiges Schimpfwort heraus. Dank Vilma, die diese mit ideenreichen Wortfindungen lautstark übertönt, wird der ehemals ruhige Alltag Vilmas ordentlich durcheinandergewirbelt.
Pfarrer Ivar Kerkebü berührt Vilma tief im Herzen. Doch was findet sie an diesem Mann mit den warmen Händen. Lange rätselt man zusammen mit der Protagonistin, was denn ihr Herz nun wirklich will.
Mir hat dieses gefühlvolle Hörbuch mit wunderschönen, traurigen, schrägen, witzigen und nachdenklichen Momenten sehr gefallen.
Montag, 14. November 2022
Die Silberkammer in der Chancery Lane von Ben Aaronovitch
Hinter den Tresortüren der Silberkammer in der Chancery Lane hat es einen Mord gegeben. Doch dem Mord haftet etwas Ungewöhnliches an. Wie der Tatsache, dass an der Stelle, wo bei dem Opfer das Herz sein sollte, nur ein Loch klafft. Nach einem weiteren Toten führt die Ermittlung in den Norden des Landes, wo die Vergangenheit in mehr als nur einer Weise durch die Straßen geistert. Neben magischen Artefakten und einem rituellen Gebetskreis religiös interessierter der zu einer Begegnung der dritten Art mit dem göttlichen führt, beschäftigt den Londoner Polizisten mit der Begabung zum Magischen auch ein persönliches Ereignis, das seine Karriere in neue Bahnen lenken könnte.
Peter Grant und sein Vorgesetzter und Mentor Thomas Nightingale werden immer dann zu einem Fall herangezogen, wenn es um „abstrusen Scheiß“ geht. Als genau solchen könnte man wohl die Ereignisse bezeichnen, die sich rund um eine Gruppe religiös interessierter abspielen, die zufällig in den Besitz einiger magischer Artefakte geraten ist. Alte Feinde? treffen aufeinander. Und neue Bündnisse werden geschlossen.
Der Roman knüpft mit persönlichen Ereignissen im Leben von Peter Grant lückenlos an die Fortsetzungsreihe an, doch auch als Einzelwerk ist dieser lesenswert. Die Unwissenheit der neu eingeführten Praktikantin Danny, welche eine Grundeinführung in Falcon-spezifische Analysen erhält, so der offizielle Begriff für den Umgang mit magischen Geschehen und Tatorten, kommt dem Neu-Leser zugute. Relevante Details über die Herangehensweise der magischen Abteilung der Polizei von London, sowie Rückgriffe auf vergangene Geschehnisse aus vorherigen Romanen ermöglichen einen nahtlosen Einstieg in die Handlung.
Die angebrachten historischen Details über die spanische Inquisition und die Geschichte der Juden in England verleihen der Geschichte eine Realitätsnähe, die bei Fantasy Romanen selten zu finden noch zu erwarten ist. Doch die Fülle der Informationen kann den historisch unbewanderten Leser teilweise überfordern.
Eine Empfehlung für alle Krimi, Fantasy und Detektivroman Fans und jene treue Leserschafft der Flüsse-von-London-Reihe.
Mittwoch, 9. November 2022
In fünf Jahren von Rebecca Serle
Die Beschreibung der Handlung zeigt sich deshalb auch oft nicht auf der emotionalen, sondern auf der sachlichen Seite. Wohnungen, Dekorationen, Kleidung und teure Restaurants werden häufig und detailliert erwähnt.
Überrascht wird man dann aber doch, als sich die Handlung verändert und der Schwerpunkt anders gesetzt wird. Plötzlich werden Werte wie Freundschaft, Liebe und Unterstützung wichtig.
Dennoch konnte der Roman mich nicht ganz überzeugen. Die Charaktere wirkten zu aufgesetzt und künstlich. Die Emotionen waren schwer nachvollziehbar und besonders die Traumsequenzen, die so wichtig für Dannie waren, wirkten inszeniert.
Wer den amerikanischen Upper Class Lifestyle mag und das Leben der Schönen und Reichen verfolgt, wird in diesem Roman seine Lektüre finden.
Mittwoch, 2. November 2022
Geschichten, die das Denken herausfordern von Elke Wiss
und ist als Einstieg in die Philosophie gedacht.
Tipps und leichte Beispiele helfen sich zu orientieren.
"Philosophieren ist also gewiss nicht nur ewtas für besonders schlaue, intelligente Menschen. Es ist nicht per se hochtrabend, schwierig oder akademisch. Philosophieren kann sehr praktisch sein. Außerdem sind Sie sogar hin und wieder ein wenig philosophisch, ohne es zu wissen"
Die Autorin erklärt selbst, dass sie anfänglich nicht genau die Zielgruppe herausarbeiten konnte oder wollte. Dies ist für mich der einzige Kritikpunkt an diesem Buch. Teilweise fühlt man sich tatsächlich mit einem Kinderbuch konfrontiert. Der Einstieg wimmelt nur so vor Märchen- und Filmfiguren, die mich etwas ratlos vor dem Text zurückließen. Dies sollte der Einstieg zur Philosophie sein?
Doch wer sich davon nicht beirren lässt, wird mit vielen Denkanstößen belohnt. Sehr kurze und leicht formulierte Geschichten mit einem thematischen Bezug laden zum Nachdenken und Diskutieren ein. Es geht um Eitelkeit, Beziehung, Streit, Stille, Wut, Sprache, Zeit, Zweifeln, Besitz, Trauer, Versagen etc.
Nach jeder Geschichte gibt es Fragen, die das Nachdenken fördern und eigene Fragen entstehen lassen.
Gegliedert sind die Fragen in: "Anregende Fragen, Verständnisfragen, Philosophische Fragen und Kreative Aufgaben".
Jemand, der nach einem Todesfall viele Fragen ohne die dazugehörigen Antworten findet, wird vielleicht durch die Geschichte "Tu me manques" die ein oder andere Frage selbst beantworten können oder zumindest eine Anregung für neue Gedanken finden.
Dies ist ein Buch, welches häufiger zur Hand genommen werden sollte. Sicherlich auch interessant, manche Fragen in größerer Runde zu beantworten oder das Buch auch mal zu verleihen, um zu sehen, was andere in den Geschichten für Inhalte herauslesen.
Wer sich selbst gern Fragen stellt, Gedanken macht oder diskutiert, sollte dieses Buch unbedingt lesen.