Endlich ist er wieder da, der #LBlesesommer
Ich freue mich auf tolle Aufgaben, neue Buchentdeckungen und viel Plauderei mit allen Teilnehmern.
Montag, 30. Mai 2016
Freitag, 27. Mai 2016
Romeo und Romy von Andreas Izquierdo
Erscheinungsdatum: 11.04.2016 Verlag: insel taschenbuch ISBN: 9783458361411 Flexibler Einband: 491 Seiten Meine Bewertung: 4,5 von 5 Punkten |
Für Romy scheint der Schauspielerinnen-Traum zerplatzt zu sein. Von der Bühne in den Souffleusen-Kasten verbannt und dann auch noch gefeuert. Als ihre Oma stirbt, will sie sich nur noch verkriechen und das funktioniert am besten im heimatlichen Erzgebirge. Doch die einstige Idylle gibt es nicht mehr. Vielmehr streiten sich die hochbetagten Einwohner um die letzten beiden Friedhofsplätze, denn der Friedhof im Nachbardorf ist für sie keine Alternative. Bevor die lebensmüden Senioren auf weitere dumme Gedanken kommen, spannt Romy sie für einen tollkühnen Plan ein. Sie will mitten im Nichts aus einer verfallenen Scheune ein elisabethanisches Theater zaubern und zusammen mit den Alten Romeo und Julia inszenieren.
"Das Leben verbraucht den Geist, das ist wahr, aber es kann ihn auch mit neuer Kraft befeuern."
Ein besonderes Schmunzel-Highlight sind die ersten Proben. Romeo und Juli im Rentenalter sind schon ein Hingucker, dann aber auch noch im breiten sächsischen Dialekt, einfach klasse:
"De Lärsche wors, de Dageswäschdorinn, nisch de Nachdigoll. ..."
Donnerstag, 26. Mai 2016
Frank Einstein - Die Entführung der Roboter von Jon Scieszka
Erscheinungsdatum: 27.04.2015 Verlag: Heyne fliegt ISBN: 9783453269781 Fester Einband: 240 Seiten Meine Bewertung: 4,5 von 5 Punkten |
Diesmal muss es mit dem Wissenschaftspreis seiner Heimatstadt einfach klappen. Frank Einstein bastelt schon so lange an seinen Erfindungen. Durch einen einzigen Funken in der Nacht werden die Roboter Klink und Klang lebendig und bauen zusammen mit Frank ein Antimaterie-Motor-Flugrad. Der Preis ist ihm so gut wie sicher, doch dann verschwinden Klink und Klang. T. Edison steckt garantiert dahinter, doch wie soll Frank Einstein seinem Rivalen das beweisen?
Besonders gefallen hat uns das Wortspiel mit den wissenschaftlichen Namen der handelnden Personen, Frank Einstein als Erfinder, sein Freund Watson und Gegenspieler T. Edison. Genau wie Frank Einstein lieben es meine Söhne in der Werkstatt zu basteln und Dinge zu erfinden.
Wer hätte nicht gern einen lebendigen Roboter, mit dem man sich austauschen kann. Frank Einstein hat plötzlich sogar zwei: Kling und Klang. Kling, der kluge und selbstlernende Roboter und Klang, der liebenswerte aber etwas eingeschränkt denkende Roboter mit einem Umarme-Mich-Äffchen-Puppen-Gehirn.
Im Mittelpunkt steht der städtische Wissenschaftspreis, den Einstein unbedingt gewinnen will. Dank seiner Roboter hat er diesmal gute Chancen eine wirklich bahnbrechende Erfindung vorzustellen. Doch sein Gegenspieler Edison kommt ihm in die Quere und plant Unglaubliches. Mr. Chimp, ein echter Affe, unterstützt dessen fieses Treiben. Dank Gebärdensprache, die im Anhang erläutert wird, kann der Affe sich mitteilen, was er auch rege tut.
Durch Frank Einsteins Gedanken erfährt man ganz nebenbei viel über Physik:
"Dieses Papier, dieser Tisch, diese Pizzaschachtel, diese Salami, das Wasser, die Luft. Fest, flüssig, gasförmig. Alles im Universum besteht aus Materie."
Unserer Familie hat dieses unterhaltsame und lehrreiche Kinderbuch sehr gut gefallen und wir sind schon gespannt auf die nächste Erfindung von Frank Einstein.
[Aktion] Celle Jugendbuchwoche 23. bis 27. Mai 2016
Leider bin ich jetzt erst auf die tolle Aktion in Celle aufmerksam geworden. Aber besser spät als nie. Unbedingt vorbeischauen:
http://www.jugendbuchwoche.de/
http://www.jugendbuchwoche.de/
Freitag, 20. Mai 2016
Die Affäre Schiwago von Peter Finn und Petra Couvée
| Erscheinungsdatum: 01.03.2016 Verlag: Theiss, Konrad ISBN: 9783806232639 Fester Einband: 400 Seiten Meine Bewertung: 4 von 5 Punkten |
In Peredelkino mussten sowjetischen Schriftsteller in einem für sie geschaffenen Künstlerdorf leben, kontrolliert und bedroht von der Obrigkeit. Interessant und spannend werden die Geschehnisse der damaligen Zeit geschildert. Besonders der Einfluss der CIA, die die Veröffentlichung bewusst als politisches Mittel eingesetzt haben, macht anschaulich, wie der Kalte Krieg im verborgenen geführt wurde.
Dem Leser wird deutlich veranschaulicht, unter welch schwierigen Umständen Künstler trotz aller Gefahren ihre Werke veröffentlichten oder sich eben dem Regime beugten.
Bildmaterial, ein Register, sowie eine ausführliche Bibliografie und ergänzende Anmerkungen am Ende des Buches dokumentieren die ausführliche Recherchearbeit der Autoren und erleichtern das Leseverständnis.
Dieses Sachbuch ist nicht nur für Liebhaber des Buches "Doktor Schiwago" eine Leseempfehlung.
Montag, 16. Mai 2016
Das wilde Määäh und die Irgendwo-Insel von Vanessa Walder
| Erscheinungsdatum: 08.03.2016 Verlag: Loewe ISBN: 9783785582138 Fester Einband: 192 Seiten Meine Bewertung: 5 von 5 Punkten mit Sternchen * |
Nach vielen ereignisreichen Erlebnissen möchte Ham ausruhen und seinen Wald genießen. Doch es kommt natürlich anders, denn Flöckchen muss seine Eltern finden und Ham steht ihm zur Seite. Außerdem ist Wolfsmutter Reha traurig, weil Papa Kip auf der Irgendwo-Insel verschollen ist. Gemeinsam machen sich die Freunde zum letzten großen Abenteuer auf.
Trotz des schwierigen Themas Tod gelingt es der Autorin mit einer Mischung aus Humor, charmanten Charakteren und ganz viel Gefühl eine kindgerechte Geschichte zu erzählen. Wir haben uns beim Vorlesen am Dialekt der Wisente ausprobiert, über den durchgeknallten "Otter" Larry heftig gelacht und über tierische Mädchenprobleme geschmunzelt.
"Besser kurz auf einen Igel treten, als ein Leben lang von einem Bienenschwarm verfolgt werden"
"Zu Hause ist nicht da, wo du herkommst, sondern da, wo du hingehörst"
"Tod ist auch bloß ein Wort ....."
Zwischen den Bäumen das Meer von Janne Mommsen
| Erscheinungsdatum: 26.03.2016 Verlag: ROWOHLT Taschenbuch ISBN: 9783499271311 Flexibler Einband: 272 Seiten Meine Bewertung: 4,5 von 5 Punkten |
Ein Eisloch im See soll Toms Leben ein Ende bereiten. Doch bevor es dazu kommt, muss er Schlittschuhläuferin Annkathrin nach einem schweren Sturz retten. Ihre schicksalhafte Begegnung scheint sie zu verbinden, denn wenig später arbeiten sie zusammen an einem ungewöhnlichen Musikprojekt und lernen sich lieben. Ein herrlicher Sommer scheint der Beginn für ein neues gemeinsames Leben zu sein, doch so leicht lässt sich das Schicksal nicht abschütteln.
Obwohl dieses Buch keine Folgeband ist, gibt es ein Wiedersehen auf Föhr mit alten Bekannten aus früheren Büchern, die den Lesespaß für Mommsen-Leser noch erhöht.
Besonders gefallen haben mir die Landschaftsbeschreibungen. Der Kellenhusener Wald ist so toll beschrieben, dass man am liebsten gleich dorthin aufbrechen möchte. Man kann verstehen, warum Tom diese Bäume mit Namen anspricht. Auch ein Kräutergarten, scheint praktisch aus dem Buch zu duften und die Klänge einer alter Kirchenorgel dröhnen dazu. Ein Highlight ist ein außergewöhnliches Konzert an einem besonderen Ort.
Die Beziehung zwischen Annkathrin und Tom wird sehr spürbar erzählt. Die Angst vor dem eigenen Glück, das an einem feinen Faden hängt und zu zerreißen droht. Jeder für sich fühlt sich dem anderen nah und hat doch Angst, einen Schritt zu weit zu gehen. Die Annäherung gestaltet sich schwierig und ist um so schöner als sie gelingt. Man muss diese beiden Menschen einfach mögen und ihnen die Daumen drücken.
Aufgelockert wird die bittersüße Geschichte durch den skurrilen finnischen Komponisten der auf schräge Art und Weise Toms Leben aufwirbelt und neue Akzente setzt.
Unerwartete Wendungen und ein gelungenes Ende runden diese leise, wunderschöne Geschichte ab.
Mittwoch, 11. Mai 2016
Für einen Sommer und immer von Julie Leuze
Erscheinungsdatum: 07.04.2016 Verlag: Egmont INK ISBN: 9783863960810 Flexibler Einband: 310 Seiten Meine Bewertung: 3,5 von 5 Punkten |
Die Karrierefrau Annika bringt so leicht nichts aus der Ruhe. Doch als ihre Mutter schwer erkrankt und auf den Tod wartet, flüchtet sie nach Südtirol. Gefühle lassen sich aber nicht einfach abschütteln und so versucht sie durch geführte Bergtouren auf andere Gedanken zu kommen. Der Bergführer Samuel mit seiner Leidenschaft für die Berge erweckt bei Annika nicht nur Freude am Leben, sondern auch tiefe Gefühle für diesen besonderen Mann.
Schnell wird deutlich, dass Annika sich selbst in ein "Pflichtbewusstseins-Korsett" gezwängt hat und das eigentliche Leben dabei völlig vergessen hat. Jeder kennt solche Momente, in dem man hinterfragt, ob es einen Sinn macht, was man gerade tut. Man darf halt nicht vergessen die Augen und Ohren offen zu halten und sich immer wieder selbst kritisch zu betrachten. Genau dies erkennt Annika in den Bergen, als ihr Bergführer Samuel teils amüsiert, teils voller Anteilnahme, die Schönheit der kleinen Dinge näher bringt. Doch bis sie sich wirklich so annehmen kann, wie sie ist, hat sie noch einen weiten Weg zu gehen.
Die Annäherung an die Mutter, zu der sie eigentlich keinen Kontakt mehr hatte, ist sehr einfühlsam beschrieben. Obwohl beide Frauen kilometerweit voneinander getrennt sind, führen anfänglich verhaltene Telefonate sie jeden Satz ein Stückchen näher. Lange verschwiegene Themen können endlich ausgesprochen werden, um Platz für den anstehenden Abschied zu machen.
Manche Szenen in denen Annika einen emotionalen Rückzug vollzieht, waren aus meiner Sicht etwas überzogen dargestellt, machten aber deutlich, dass sie noch an sich arbeiten muss.
Die Mischung aus Landschaftsbetrachtungen, leisen Momenten und erfrischendem Humor ist hier gelungen und macht Spaß zu lesen.
[Lesung] Klaus-Peter Wolf am 25. Mai 2016 in Celle
Klaus-Peter Wolf liest Ostfriesenschwur am 25. Mai 2016 um 20.00 Uhr Buchhandlung decius Celle Markt 4-6, 29221 |
Ich freue mich auf eine tolle Leserunde.
Mehr Informationen findet Ihr hier:
decius celle
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