Sonntag, 2. April 2023

Vielleicht Esther von Katja Petrowskaja



Spurensuche einer durch Krieg zerrissenen Familie  


Katja Petrowskaja macht es mir nicht einfach zu folgen - will sie vielleicht auch gar nicht. In ihrem Debütroman gibt es einen  Wust verschiedener Erzählstränge, unvollständiger Lebensläufe, Mutmaßungen und Ahnungen. Meike Rötzer gibt diesem Text mit ihrer ruhigen und ausgeglichenen Sprache ein Gerüst. Besonders die schwierigen Namen und Orte werden durch ihre Stimme lebendig.

Die Ich-Erzählerin sucht Spuren in der Vergangenheit, um der Geschichte ihrer Urgroßmutter näher zu kommen, die 1941 allein in Kiew zurückblieb. Hieß sie Esther? Sie weiß es nicht. Die Erzählerin startet in Berlin, kommt nach Polen und nach Wien, die Ukraine und Moskau. Begegnungen mit Verwandten, Fremden, in Museen und Gedenkstätten reihen sich aneinander und bilden doch keinen roten Faden, dem man folgen könnte.  

Dieses Hörbuch macht betroffen und zeigt, wie verletzt und undurchsichtig Familienschicksale sein können. Ich habe zwei Anläufe unternommen, das Hörbuch zu verstehen und mich hineinzufühlen. Bei diesem Thema hätte ich lieber den Roman zur Hand gehabt, um zurückblättern zu können, Notizen zu machen oder Namen und Begriffe besser erfassen zu können. Die Kombination aus Hörbuch und Roman wäre sogar die beste Wahl. 



Von mir gibt es 2 von 5 Punkten

Buchinformationen
Erschienen: 19.10.22
Verlag:  Der Audio Verlag
ISBN: 978-3-7424-2635-2
MP3 CD
Laufzeit: 7 Std. 7 Min.




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