Montag, 15. Juni 2015

Lavendelbitter von Elinor Bicks

http://www.gmeiner-verlag.de/frauen/titel/1061-lavendelbitter.html

    Erscheinungsdatum: 04.03.2015
    Verlag: Gmeiner 
    ISBN: 9783839216439
    Fester Einband: 285 Seiten

    Meine Bewertung: 3,5 von 5 Punkten 

Gerüchte ranken sich um Lore Kukuk, die auf der Otzberg-Burg lebt. Als nach einer Verabredung mit ihr, ein Mann tot aufgefunden wird, werden die Mordanschuldigungen immer lauter. Kommissar Roland Otto führt die Ermittlungen, die ihn auch auf die Spur der geheimnisvollen Kukusmorde bringen. Mit ihrem Lavendelwein hat Lore ihn schon betört, aber ist sie auch eine Mörderin?


Elinor Bicks stellt den Lavendel in seiner Vielfältigkeit in den Vordergrund der Handlung. Unterschiedliche Sorten werden detailliert beschrieben und so hat man gleich am Anfang das Gefühl mitten im Garten von Lore in lila duftenden Blütenwolken zu stehen. Doch die Blütenpracht trügt den Schein, denn durch die richtige Verarbeitung kann aus diesen herrlichen Pflanzen eine gefährliche Substanz gewonnen werden.

Lore Kukuk wird von Anfang an geheimnisvoll und verdächtig beschrieben. Sie bewahrt ein Geheimnis, dass ihre Oma ihr anvertraut hat. Doch worum es sich handelt, bleibt nebulös verborgen. Sowohl die verstorbene Oma, wie Lore, kennen sich mit Gartenkräutern und deren Wirkung aus. Durch den Mord an Lazlo, der mit Lore verabredet war, gerät sie in Mordverdacht. Doch Kommissar Otto, scheint zu allererst um seine Hunde besorgt zu sein. Die Mordermittlung läuft eher nebenbei und wird hauptsächlich durch den Mitarbeiter Brenneisen erledigt.

Viele Nebenschauplätze werden hervorgehoben und bekommen eine zu starke Gewichtung. Die Idee, dadurch falsche Fährten zu legen gelingt, aber der Lesefluss leidet darunter. So ist die Beziehung des Kommissars zu seinen Hunden zwar wichtig, um seinen Charakter darzustellen, die Suche nach einem neuen Lebensgefährten für den Hund, aber eher zuviel des Guten. Man bekommt auch so ein Gefühl für den alleinlebenden Mann, der sich immer noch zu seiner Exfrau hingezogen fühlt.

Der Spannungsbogen wird nur sehr langsam aufgebaut. Hinweise auf die Russenmafia müssen verfolgt werden, Zeugenbefragungen laufen ins Leere und dann auf den letzten Seiten überschlagen sich dann plötzlich die Ereignisse. Die Auflösung des Falls ist dann um so überraschender, aber für mich nicht ganz schlüssig.

Mich konnte der Gartenkrimi nicht völlig überzeugen. Einzelne Charaktere wurden zu sehr herausgehoben, obwohl sie mit der eigentlichen Handlung nicht viel zu tun hatten und verschiedene Szenen wirkten zu überzogen.

Die Beschreibung des Gartens hat mir am besten gefallen. Hier merkt man, dass die Autorin mit Leidenschaft für die Pflanzen geschrieben hat.

Das Ende zeigt, dass es nie zu spät für einen Neuanfang ist.  

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