Samstag, 19. September 2015

Liebe, M.A. von Lina Barold




    Erscheinungsdatum: 24.08.2015
    Verlag: Feelings 
    ISBN: 9783426434123
    ebook: 435 Seiten

    Meine Bewertung: 5 von 5 Punkten 

Die Masterarbeit und ihr zukünftiges Arbeitsleben lassen Germanistik-Studentin Sira eigentlich keine Zeit für Gefühlsdinge. Doch obwohl sie von Silvan, ihrem ehemaligen Professor, getrennt ist, kehren ihre Gedanken immer wieder zu ihm zurück. Als sie sich zufällig über den Weg laufen, sind alle guten Vorsätze dahin. Leidenschaftlich, doch nicht mehr unüberlegt, hofft Sira auf eine Beziehung mit ihm. Doch auch der sympathische Erik scheint immer wichtiger für sie zu werden.


Hinter der Autorin Lina Barold verbergen sich die Literaturübersetzerin Nina Restemeier und die Kulturpädagogin Anna L. Schmidt. Ihrem unterhaltsamen, humorvollen Schreibstil, der mit einem Hauch Erotik durchsetzt ist, ist man schnell verfallen. "Liebe, M.A." ist die Forsetzung von "Studium Emotionale" und schließt direkt an die Handlung des ersten Teils an. Auch ohne Vorkenntnisse findet man sich schnell in die Handlung hinein, den vollen Lesespaß erlebt man aber erst, durch beide Teile.

Gleich im Prolog wird man von Details aus Siras Zukunft überrascht, die einem während des Lesens immer wieder durch den Kopf gehen. Man versucht die fehlenden Puzzleteile zu entdecken, ist neugierig auf die Auflösung.

Wie schon im ersten Teil ist Sira immer noch voller Leidenschaft für Goethe und dessen Werke entbrannt. Durch seine Worte findet sie Trost und Halt. Doch auch Inhalte aus populären Filmen finden hier ihren Platz. Wer Star Wars, Harry Potter u.a. kennt, wird amüsiert zwischen den Zeilen lesen.    


      "Ich reiße die Augen auf – ich bin ein Rätsel für Silvan? Na prima, dann bin ich wohl
      Bella, er ist Edward – und damit bin ich die Einzige, deren Gedanken er nicht lesen kann,
      und das macht den Reiz des Ganzen aus."



Nicht nur Sira, sondern alle Charaktere entwickeln viel Ausstrahlung, ob nun positiv oder negativ. So ist der Großunternehmer Bräuer sicherlich nicht die sympathischste Figur, er besticht aber durch seine direkte, unverschämte Art. Liebenswert sind Siras Freundinnen Ama und Vicka, die ihr tatkräftig zur Seite stehen, wenn auch nicht immer kritiklos.

Im Mittelpunkt steht Siras Gefühlschaos. Entscheidungen sind zu treffen und diesmal muss sie ganz allein ihren Weg finden. Hier geht es um mehr, als sich für einen Mann zu entscheiden.


"Es sind nicht zwei Herzen, die in meiner Brust schlagen. Es ist nur
eines, und das sieht nicht gut, es sieht in verschiedene Richtungen. Goethe ist nicht nur in meinem Kopf, in meinen Gedanken, in meinem Leben. Er ist in meinen Gefühlen. Mein Herz hat den Goethe-Blick."


Besonders gefallen hat mir der offene Umgang mit dem Begriff Liebe. Es gibt so viele Facetten und jeder muss selbst herausfinden, wie und wen er liebt.

Die Mischung aus klassischer Literatur, Blogbuster-Zitaten und Alltagssituationen ist einzigartig und macht Spaß beim Lesen.


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