Donnerstag, 8. Oktober 2015

Penelopes Tod von Silke Nowak

http://silkenowak.de/
    Erscheinungsdatum: 12.09.2015
     
    ISBN: 9781517124571
    Flexibler Einband: 221 Seiten

    Meine Bewertung: 4 von 5 Punkten 

Der gemeinsame Segeltörn von Penny und Chris Winter in der Karibik hat noch gar nicht richtig begonnen, als Chris einen Schlaganfall erleidet. Die Pflege ihres Mannes geht über Pennys Kräfte. Zusätzlich wird sie mit jahrelang verschwiegenen Geheimnissen ihres Mannes konfrontiert. Befindet sie sich tatsächlich in Lebensgefahr? Ohne Chris Hilfe muss sie sich den Gefahren stellen.


Silke Nowak hat ein ungewöhnliches Thema für einen Thriller gewählt. Ausgangspunkt ist kein Verbrechen, sondern ein tragisches Schicksal, das auf wahren Begebenheiten beruht. So wirkt der erste Teil der Geschichte eher wie Aufzeichnungen einer betroffenen Ehefrau. Das Ausmaß des Schlaganfalls und die daraus resultierenden Folgen werden detailliert beschrieben. Der Schreibstil läßt Raum für viel Leserphantasien. Viele Szenen werden nur angerissen und mit Andeutungen beendet, die man als Leser als vermeintlich folgerichtiges Ende ansieht. Die Autorin versteht es falsche Fährten zu legen und Personen in einem falschen Licht zu zeigen.

Besonders gelungen ist dies bei Penny. Von ihrer anfänglichen Hilflosigkeit und Lethargie im Kampf für die Genesung ihres Mannes im ersten Teil, ist zum Ende hin nichts mehr zu spüren. Sie wandelt sich zu einer eiskalt berechnenden Person, die über Leichen geht, um die Liebe ihres Lebens zu retten.

Dies ist auch durch einen sprachlichen Tempowechsel zu spüren. Der Spannungsbogen setzt erst ziemlich spät ein, steigert sich dann aber stark. Erst als wieder eine Kommunikation zwischen den Ehepartnern möglich ist, wird Penny das Ausmaß des Schreckens und die unausweichliche Lösung klar.

Bis auf einige unglaubwürdige Passagen, die im wahren Leben wohl so nicht stattfinden könnten, hat mich dieser Thriller positiv überrascht und abgeholt.

Am Ende der Story wird ein Interview mit den Protagonisten wiedergegben, das die Handlung noch einmal Revue passieren lässt und besonders interessant auf die Problematik von Locked-in-Patienten und deren Schwierigkeit, sich mitteilen zu können, hinweist.

Dieser Thriller ist anders: Langsam, informierend am Start und dramatisch, spannend zum Ende. 

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