Montag, 7. März 2016

Albertos verlorener Geburtstag von Diana Rosie


    Erscheinungsdatum: 01.02.2016
    Verlag: Droemer Knaur 
    ISBN: 9783426653937
    Fester Einband: 336 Seiten

    Meine Bewertung: 5 von 5 Punkten 

»Wie alt warst du, als dein Papá starb?" möchte der 7-jährige Tino von seinem Großvater wissen. Auf diese Frage hat Alberto keine Antwort, denn er weiß nicht, wann er geboren wurde und an seinen Vater kann er sich auch nicht erinnern. Bestürzt stellt der Enkel fest, dass sein Großvater noch nie Geburtstag gefeiert hat, obwohl es doch der schönste Tag eines jeden Jahres ist. Gemeinsam machen sich Großvater und Enkel auf, den verlorenen Geburtstag zu finden. Quer durch Spanien führt sie die Reise zurück in Albertos Vergangenheit.


Diana Rosie hat einen feinfühligen und warmherzigen Roman geschrieben, den man von der ersten Seite an nicht mehr aus der Hand legen mag. Die Charaktere werden so lebendig und liebenswert geschildert, dass man das Gefühl hat, sie neben sich stehen zu sehen. Gegenwart und Vergangenheit wechseln sich in verschiedenen Zeitebenen ab, wobei die Autorin behutsam Albertos Lebensweg rückwärts von 1937 bis 1931 nachzeichnet. Fakten zur spanischen Geschichte wie auch die Zerrissenheit der Bevölkerung und deren Folgen werden bewegend beschrieben.

Alberto genießt seinen Lebensabend und freut sich auf die Gesellschaft seines Enkels. Ein lebensbedrohlicher Unfall seines Schwiegersohns führt dazu, dass der kleine Tino erst einmal beim Großvater wohnen soll. Obwohl die beiden sich gut verstehen, liegt doch die Angst um den Vater wie ein großer Schatten auf dem Kind. Hilflos steht Alberto dem gegenüber, bis der Junge nach dem Geburtstag seines Opas fragt. Alberto beschließt die Frage zum Anlass für eine Reise zu nehmen, um Tino von seinem Kummer abzulenken. Doch schon an der ersten Station der Reise, dem ehemaligen Waisenhaus merkt man, wie eine Veränderung in Alberto vorgeht. Kleine Erinnerungen wie ein Geruch, ein Name oder ein Gebäude setzen sich wie Puzzleteile aneinander. Geschickt werden Hinweise aus der Vergangenheit während der gegenwärtigen Reise wieder aufgegriffen, so dass der Leser das Gefühl hat, selbst die Lösung zu finden.

Die stille Zuneigung zwischen Großvater und Enkel zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung. Dieser kleine Junge mit dem großen Herzen, hat etwas Besonderes bewirkt. Das gefühlvolle Ende passt zu dieser Geschichte voller kleiner herzlicher Momente.




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