Donnerstag, 6. Oktober 2016

Wintertod von Thomas Nommensen




    Erscheinungsdatum: 21.09.2016
    Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
    ISBN: 9783499271984
    Flexibler Einband: 432 Seiten

    Meine Bewertung: 5 von 5 Punkten 
Sein erster Fall in der neuen Dienststelle in Berlin scheint ein vertuschter Suizid zu sein, doch Hauptkommissar Arne Larsen hat Zweifel. Trotz Verbot des Vorgesetzten ermittelt er weiter und stößt schnell auf Ungereimtheiten. Zusammen mit seiner Kollegin Mayla Aslan entdeckt er Spuren, die in eine Grundschule und in die DDR-Vergangenheit führen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn ein Kind wird vermisst.


Wintertod ist der 2. Band um Hauptkommissar Arne Larsen. Obwohl es für mich der erste Krimi mit dem Ermittler war, hatte ich nicht das Gefühl etwas zu vermissen. Der Krimi ist in sich geschlossen und verständlich. Thomas Nommensen hat einen fesselnden und sehr lebendigen Schreibstil. Man fühlt sich direkt an der Seite von Arne Larsen und kann seine Gefühle deutlich spüren.

Verschieden aufeinander zulaufende Erzählstränge erhöhen den Spannungsbogen. Gegenwart, Vergangenheit und Rückblicke sind harmonisch aufeinander abgestimmt. Puzzlestein für Puzzlestein werden die Vorgänge immer mehr verfeinert und trotzdem kommt man einfach nicht auf die Lösung. Das führt dazu, dass man einfach immer weiterlesen möchte.

Die Beschreibungen der Handlungsorte sind sehr gelungen. Eine von Schülern gequälte Lehrerin kehrt an ihre Grundschule zurück und muss erkennen, dass sich nichts verändert hat. Die beklemmende Situation in der Lehrer voller Hilflosigkeit wegschauen und aufgeben statt zu helfen macht sehr nachdenklich. Noch intensiver werden die Schilderungen der Waldsiedlung während der DDR-Zeit. Hier lebt ein kleiner elitärer Kreis abgeschottet vom Rest der Bevölkerung. Geschützt vor fremden Blicken wächst hier ein Kind unter extremen Bedingungen auf. Fassungslos verfolgt man dessen Werdegang und ahnt, dass es Verbindungen zum aktuellen Fall geben muss.

Arne ist eigenwillig aber sympathisch. Obwohl er neu an der Dienststelle ist, setzt er sich gegen seinen Vorgesetzten durch, ignoriert die Kälte seiner neuen Kollegin und kämpft für seinen ersten Fall. Trotz der allgegenwärtig beklemmenden Düsternis macht das Lesen unheimlich Spaß. Intelligent und hochsensibel werden aktuelle Themen einbezogen und machen nachdenklich.

Dieser Krimi hat mir sehr gefallen und ich bin schon jetzt auf die Fortsetzung gespannt.






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