Dienstag, 3. Januar 2017

Rendezvous im Café de Flore von Caroline Bernard


http://www.aufbau-verlag.de/index.php/literatur-unterhaltung/romance/rendezvous-im-cafe-de-flore.html
    Erscheinungsdatum: 14.11.2016
    Verlag: Aufbau Taschenbuch
    ISBN: 978-3-7466-3271-1
    Flexibler Einband: 432 Seiten

    Leseprobe

    Meine Bewertung: 4 von 5 Punkten 
  Im Jahr 1928 träumt die junge Vianne davon, Botanikerin im
  Jardin des Plantes in Paris zu werden. Doch bis zum
  Erreichen des Ziels muss sie hart arbeiten. David, ein
  englischer Maler, wird ihre große Liebe. Durch ihn lernt sie
  die lebenslustige Künstler-Avantgarde und das
  Bohème-Leben kennen. Doch dann kommt der Krieg. Ein
  Bild einer Frau übersteht die Jahrzehnte und wird im Musée
  d´Orsay von Marlène überrascht betrachtet. Denn sie erkennt
  sich selbst auf diesem Gemälde. Marlène möchte mehr über
  diese Frau erfahren und erfährt dabei nicht nur etwas über
  ihre Familie, sondern auch über sich selbst.


Paris, eine Metropole, die wie keine andere Stadt für ein Lebensgefühl steht. Caroline Bernard hat ihre Leidenschaft für diese Stadt mit französischem Esprit gekonnt in bunte, sprechende Bilder umgesetzt. Zusammen mit Vianne und Marlène schlendert man durch die Straßen, bestaunt die Sehenswürdigkeiten und lässt sich von dem besonderen Flair gefangen nehmen.
"Das ist das Schöne an Paris. Ganz egal, wo man sich befindet, in jeder Straße kann man eine Entdeckung machen und dem Zauber dieser Stadt erliegen."
In zwei Zeitebenen stehen zwei sehr unterschiedliche Frauen und ihre Beziehungen im Vordergrund. Besonders die mutige Vianne ist bewundernswert und sehr stark beschrieben. Anfang der 30er-Jahre flieht sie vor dem vorgezeichneten Weg aus der Provinz nach Paris. So wie sie zog es viele Menschen vom Land in die Stadt: „Monter à Paris“, „nach Paris aufsteigen“, nannte man es. Sie wählt einen für diese Zeit noch ungewöhnlichen Weg. Statt sich durch eine Heirat abzusichern, lebt sie in einer freien Beziehung mit dem Maler David zusammen. Auch in der Kriegszeit kehrt sie der Stadt nicht den Rücken, sondern schließt sich der Résistance an und steht für eine Vielzahl von Frauen, die ihr Leben riskierten.

Die zweite Hauptprotagonistin ist die Mittvierzigerin Marlène, die in der heutigen Zeit mit ihrer Ehe hadert. Erst eine Reise mit ihrem Mann nach Paris weckt ihre Lebensgeister und ihre fast schon vergessene Leidenschaft für die Stadt. Als ehemalige Kunsthistorik-Studentin führt sie ihr Weg ins Museum und damit in einen neuen Lebensabschnitt.

Mir hat dieser stimmungsvolle Roman sehr gefallen. Paris ist auf jeden Fall eine Reise wert und man spürt durchgehend die Leidenschaft und Leichtigkeit dieser Stadt. Vianne ist eine starke Romanfigur, die man nicht so schnell vergisst.


(Foto Café de Flore)
Das Café de Flore http://cafedeflore.fr/ gibt es tatsächlich in Paris.

 

1 Kommentar:

  1. Hallo Benedikt,
    danke für das Kompliment. Ich mache gleich einmal einen Gegenbesuch.
    Liebe Grüße
    Gela

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